Haben Sie nach einer professionellen Zahnreinigung schmerzempfindliche Zähne? Können Sie Heißes und Kaltes nicht so gut wie vorher vertragen und fühlt sich ihr Kiefer gereizt an? Dann sind Sie nicht alleine. Bei einer professionellen Zahnreinigung, die nach gängigem Rat von Zahnärzten alle halbe Jahre stattfindet, wird mit Ultraschall gearbeitet. Zusätzlich setzt der Zahnarzt Zahnseide ein und bearbeitet die Zahnoberfläche mit Pulvergeräten und anderen Instrumenten. Ziel ist, schädlichen Plaque zu entfernen. Sie fragen sich vermutlich, woher diese Reizungen kommen und auch, was Sie tun können, um diese so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen. Antworten bekommen Sie hier.
Bei der professionellen Zahnreinigung arbeiten Zahnärzte so gründlich, dass sie in jeden Zahnzwischenraum eindringen und auch unter den Zahnfleischrand gelangen. Eine Reinigung kann zwischen einer halben Stunde und eineinhalb Stunden dauern. Nach der Reinigung empfinden einige Patienten Schmerzen, die insbesondere am Zahnhals verortet sind. Sind Sie auch hitzeempfindlich oder kälteempfindlich, können säurehaltige Speisen und Flüssigkeiten nach der Zahnreinigung nicht gut vertragen?
Andere Leser berichten, dass sie gelegentlich noch Wochen nach der Zahnreinigung mit empfindlichen Zahnhälsen zu kämpfen hatten. Sie empfehlen, einen Termin beim Zahnarzt zu machen, wenn die Empfindlichkeit nicht von alleine nachlässt. Außerdem leiden andere Leser*innen unter Zahnfleischbluten und sie vermeiden es, Speisen zu essen, die hart sind (zum Beispiel Nüsse). Das Trinken von Limonade, Kauen von Gummibärchen oder das Essen eines dickbeschmierten Nutellabrots verursacht anderen Betroffenen ebenfalls ähnliche Probleme.
Empfindliche Zähne nach einer Zahnreinigung können Sie selbst mit verschiedenen Maßnahmen behandeln.
Andere Leser*innen sagen zu dem Thema, dass die Beschwerden nach 2-3 Tagen zurückgehen. Sie bestätigen, dass das Auswechseln der Zahnpasta gegen eine fluoridhaltige Zahnpasta geholfen hat. Es gibt Fälle, bei denen wurde durch die Zahnreinigung eine Karies freigelegt, diese musste ausgebohrt und verfüllt werden.
Zahnärzte empfehlen ihren Patienten, zweimal jährlich eine professionelle Zahnreinigung in Anspruch zu nehmen. Hierbei entfernen die Dentalhygieniker Plaque und Zahnbelag mithilfe von Ultraschall, Zahnseide und einem Pulvergerät. Durch die Maßnahme reinigen sie die Oberfläche jedes Zahns bis unter den Zahnfleischrand sowie die Zahnzwischenräume. Abhängig vom vorgenommenen Aufwand dauert die Behandlung zwischen einer halben Stunde und 90 Minuten.
Der durchschnittliche Preis liegt bei 100 Euro, wobei die gesetzlichen Krankenkassen in der Regel keine Kostenübernahme anbieten. Die langfristige Wirksamkeit der Zahnreinigung spaltet die Meinungen von Zahnärzten und Wissenschaftlern. Das belegt beispielsweise die Studie: "Little value in providing professional mechanical plaque removal without oral hygiene instruction" aus dem Jahr 2006. Sie verweist darauf, dass der Prozess ohne gleichzeitige Mundhygiene-Instruktion durch den Dentisten auf lange Sicht keine positive Wirkung aufweist.
Patienten, die zum ersten Mal an einer professionellen Zahnreinigung, kurz PZR, teilnehmen, fürchten, während des Prozesses Schmerzen zu verspüren. Jedoch handelt es sich bei der Maßnahme um eine mechanische Reinigung der Zähne, die ohne Stiche oder Spritzen einhergeht. Das Missempfinden resultiert aus einer Überempfindlichkeit der Zähne, die zu einem unangenehmen Ziehen führt. Mit einer Lokalanästhesie gelingt es, die professionelle Reinigung des Gebisses für Sie angenehm zu gestalten.
Für Ihre Zahnreinigung wenden Sie sich nur an ausgebildete Fachkräfte. Führen ungelernte Prophylaxe-Assistentinnen die Maßnahme durch, droht eine Beschädigung der Zahnoberfläche. Durch beispielsweise eine erhöhte Druckausübung auf den Zahn, empfinden Sie die Säuberung unterhalb des Zahnfleischrandes als schmerzhaft. Wenden Sie sich aus dem Grund ausschließlich an seriöse Zahnärzte und Dentalhygieniker, die über die nötige Zusatzausbildung verfügen. Diese achten darauf, die Oberflächen der Zähne sanft zu behandeln.
Das Ultraschallgerät sowie die Handinstrumente üben keinen Druck auf das Gebiss aus. Zu den benutzten Utensilien gehören beispielsweise Küretten und der Scaler. Ebenso führt das Airflowgerät bei einem sachgemäßen Gebrauch nicht zu Schäden an der Zahnhartsubstanz, sofern sich Aminosäurepulver darin befindet. Das aus Glycin bestehende Pulver eignet sich für die Behandlung von Wurzeloberflächen und das Säubern von Implantatoberflächen. Um massive Kratzer in der Zahnoberfläche zu vermeiden, verzichten die Zahnärzte auf die Verwendung von Natriumcarbonatpulver.
Leiden Sie unter empfindlichen Zahnhälsen, bemerken Sie beim Abtragen von Zahnstein unter Umständen ein unangenehmes Gefühl. Abhilfe schafft in dem Fall eine Oberflächenanästhesie, bei welcher der Dentist das Zahnfleisch mit einem Gel betäubt. Eine stärkere Wirkung erzielt das "Oraqix parodontal Gel", das bei der Reinigung der Zahnfleischtaschen zum Einsatz kommt. Der anästhesierende Effekt hält bis zu 20 Minuten an.
Nach der professionellen Säuberung der Zähne bemerken einige Patienten ein Ziehen, speziell im Bereich der Zahnhälse. Der aufblitzende Schmerzreiz intensiviert sich, wenn folgende Faktoren auf das Gebiss einwirken:
Zusätzlich verspüren Sie das Missempfinden, wenn Sie größere Zahnfleischtaschen aufweisen. Die Schmerzen resultieren aus der plötzlichen Reizüberflutung der empfindlichen Zahnhälse, die vorher der Zahnstein als natürliche Schutzschicht abdeckte. Durch das Freilegen des von Zahnärzten mit Cervix dentis bezeichneten Zahnhalses wirken die Temperaturreize auf diesen ein. Die Schmerzempfindlichkeit klingt im Normalfall innerhalb von zwei bis drei Tagen folgenlos ab.
Des Weiteren entsteht nach der Zahnreinigung ein Gefühl der Pein, weil die Behandlung unsanft erfolgte. Richten die zahnmedizinischen Assistenten das Pulver-Wasser-Strahlgerät � Airflow genannt � mit einem zu hohen Druck auf den Zahnfleischsulkus, spüren Sie über mehrere Tage ein Missempfinden. Neigen Sie zu Zahnfleischentzündungen, bringt die professionelle Zahnreinigung leichte Blutungen mit sich. Diese treten auch nach der Behandlung bei der Nahrungsmittelaufnahme auf. Jedoch handelt es sich, wie auch der Schmerzreiz, um ein temporär auftretendes Phänomen.
Personen mit einem schwachen Immunsystem sehen von einer professionellen Reinigung des Gebisses ab. Die zahntechnischen Instrumente setzen Bakterien frei, die durch kleinste Wunden im Mund in den Blutkreislauf gelangen. In der Folge entstehen weitere Entzündungen oder Infekte. Bemerken Sie nach einer professionellen Zahnreinigung andauernde Schmerzen, suchen Sie Ihren Zahnarzt auf. Die Ursachenfindung steht ebenso im Vordergrund wie die Beurteilung eines Entzündungsrisikos.
Damit nach dem intensiven Säubern der Zähne keine Nebenwirkungen und Schmerzen entstehen, bereiten Sie sich auf die Reinigung vor. Beispielsweise:
Vor dem Beginn der Behandlung informieren Sie die Fachkraft über eventuelle Zahnimplantate. Bestimmte Reinigungsmittel verursachen auf diesen Schäden, sodass auf ihre Anwendung verzichtet werden muss. Zum Abschluss der Zahnreinigung tragen die Dentalhygieniker ein künstliches Fluorid auf die Zahnhälse auf, um deren Empfindlichkeit zu verringern.
Bemerken Sie dennoch ein Ziehen und Drücken an den Zähnen, schaffen Sensitiv-Zahnpasten Abhilfe. Alternativ reiben Sie das Gebiss sanft mit antibakteriell und antiviral wirkendem Wacholderöl ein. Benutzen Sie lediglich eine geringe Menge und spucken Sie den Rest aus. Durch das versehentliche Schlucken kommt es zu Magenreizungen. Aus diesem Grund eignet sich das Hausmittel nicht für Kinder oder Patienten mit einem empfindlichen Magen.
➀ Nach einer Zahnreinigung empfinden viele Patienten Schmerzen im Bereich des Zahnhalses und reagieren empfindlich auf säurehaltige Getränke und Speisen sowie Hitze und Kälte.
➁ Die Ursache liegt in kleinen Verletzungen, die durch das Reinigen der Zahnfleischtaschen oder eine unsachgemäße Nutzung des Pulverstrahlgeräts entstanden.
➂ Durch die Entfernung des Zahnsteins liegen Zahnhälse frei, die bisher bedeckt waren, und reagieren dadurch empfindlich auf Temperaturunterschiede, Süßes und Saures.
➃ Bei einer bestehenden Zahnfleischentzündung tritt zusätzlich ein kurzzeitiges Zahnfleischbluten auf.
➄ Im Regelfall klingen die Beschwerden nach drei Tagen ab.
➅ Treten mehrere Wochen nach der Zahnreinigung weiterhin Schmerzen auf, empfiehlt sich der Gang zum Zahnarzt.
➆ Zur Behandlung nach der Reinigung empfiehlt sich eine Versiegelung der Zahnhälse mit Fluorid beim Zahnarzt.
➇ Zusätzlich hilft die wöchentliche Anwendung von Elmex Gelee sowie die Verwendung von Zahncremes mit hohem Fluoridgehalt.
➈ Bei der Zahnbürste achten Leser*innen auf weiche Borsten und einen kleinen Bürstenkopf.
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Autor: M.Mitterer